Pilgerbericht 4. Etappe Samstagspilgern in Thüringen
Stotternheim als Start und Gispersleben als Ziel dieser Etappe war für alle Teilnehmer eine gute Wahl, denn sie konnten bequem mit dem Zug an- und abreisen. Wir Buttstädter haben seit vorigem Jahr das Problem, daß in Richtung Großheringen kein Zug mehr fährt. Dadurch kommen wir mit der Bahn nicht mehr nach Halle, Leipzig und darüber hinaus.
Bei der Ankunft am Bahnhof Stotternheim gab es diesmal fast ein Familientreffen. Dort warteten schon Pilgerfreund Steffen, Ute und Rosie aus Jena, das Pilger-Urgestein Renate sowie Gudrun aus Erfurt auf uns. Vom angesagten warmen Wetter hatte sich diesmal niemand abschrecken lassen ( im Gegensatz zur ersten Strecke ab Thalbürgel, als Schneesturm angekündigt war).
Schönster Lindenduft umgab die katholische Kirche St.Marien, welche Herr Maruschke für uns öffnete. Die programmgemäße Morgenandacht wurde von Steffen geleitet und im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes gehalten. Anschließend ging es zur nahe gelegenen Kirche St. Peter und Paul. Diese gehört zum weitreichenden evangelischen Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, war aber bisher für uns von weniger Interesse, da am anderen Ende gelegen.
Als wir jetzt dort eintraten, waren wir überrascht. Weniger ist manchmal mehr, und das sehr überzeugend. Das Gotteshaus hat gerade eine gründliche Renovierung hinter sich und erscheint nach Entfernung alter Teile im neuen Glanz. Modern, hell und freundlich empfängt dieses Gotteshaus seine Besucher und freundlich erzählte uns Pfarrer Redeker auch die Hintergründe der Umgestaltung von Chorraum, Altar, Fenster und der gesamten Farbgebung. Nicht zu vergessen die spielbare Orgel mit dem prächtigen historischen Prospekt.
Nach diesem eindrücklichen Erlebnis ging es nun hinaus in die Natur. Wir folgten dem Radweg nach Mittelhausen, der durch Felder führte, wo das Getreide auf Regen wartete. Schon bald kam der Turm der Severinuskirche in Sicht, aber das Gebäude selbst war leider geschlossen. Dafür bot der bestens gepflegte Kirchgarten eine gute Gelegenheit zur erholsamen Mittagsrast. Von Mittelhausen liefen wir zunächst durch eine wunderschöne grüne Auenlandschaft entlang der Schmalen Gera. Danach führte der Weg vorbei an einem Gewerbegebiet und so erreichten wir Gispersleben.
Es bestand ( und besteht gewissermaßen noch immer) aus zwei Ortsteilen zu beiden Seiten der Gera, und hat aus diesem Grund auch zwei evangelische Kirchen. Wir erfrischten uns an einer Eisdiele und liefen dann weiter zur Viti-Kirche. Leider fand sich niemand ein, der uns öffnete.
So beendeten wir unsere Pilgertour mit einem gemeinsamen Marsch zur Haltestelle der Straßenbahn. Erschöpft aber zufrieden verabschiedeten wir uns dort, bereits mit heiterem Blick auf die nächste Wanderung in Jena.
Bärbel und Dietrich Walkow