Mit Gottes Wort von Tag zu Tag hat uns am Samstagmorgen folgender Spruch begrüßt:
„MANCHER SCHLÄFT BIS IN DEN MITTAG HINEIN UND BEKLAGT SICH AM ABEND; DASS ER DEN SONNENAUFGANG NICHT ERLEBTE“
Welch für eine Aussage für den Beginn dieses Tages. Der Wetterbericht hatte uns bereits vorbereitet, aber dass wir auf der Hinfahrt nach Laucha bereits Schnee auf die Autoscheibe bekommen, hatten wir nicht erwartet.
Knapp verspätet haben wir uns in den Kreis der Pilger gesetzt und waren erfreut, dass doch so viele gekommen waren. Die Morgenandacht in der Marien-Kirche mit Frau Jebsen hat uns gut gefallen. Mit dem Kanon „vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang“ haben wir uns gut eingestimmt und damit auch die Sonne etwas später aufgerufen. Die Kirche zu einer Lesekirche zu machen ist sicher eine gute Idee.
Letztendlich sind dann 22 Pilger losgelaufen.
Unsere nächstes Ziel war die Johannes-Kirche in Kirchscheidungen. Alle Pilger hatten sich auf die Temperaturen und den Regen/Schnee eingestellt. In der Kirche hat uns Herr Reschke erwartet und uns sehr viel über Ort und Kirche erzählt. Beeindruckend war seine Aussage „MEINE KIRCHE“. Das hat man bei allen Aussagen gemerkt. Eine Besonderheit des Ortes Kirchscheidungen, ein Dorf mit 350 Seelen, alle Wege waren gepflastert!
Auf unserem weiteren Weg sind wir lange direkt auf einem Wiesenweg direkt an der Unstrut entlang gegangen. Der Regen hörte auch langsam auf. Nach ein paar Metern direkt an der Landstraße entlang sind wir in Tröbsdorf in den Gasthof „Zum Grünen Tal“ eingekehrt. Wegen der Witterung eine sehr gute Idee unserer Dagmar, uns dort anzumelden. Es war gemütlich und warm, alle Pilger haben das gern angenommen.
Die kleine Kirche „unsere lieben Frauen“ war nur ein paar Meter entfernt. Dort hat uns Frau Märtsch auf die Besonderheiten dieser Kirche hingewiesen. Die Madonna wurde bereits 1981 gestohlen aber bald wieder beschafft. Da die Sicherheit in der Kirche nicht gewährleistet werden konnte, ist die Madonna auf der Neuenburg aufbewahrt. An der Außenseite der Kirche ist aber eine sehr schöne Madonna aus Holz geschnitzt zu betrachten. Als wir uns dann auf den abschließenden und längsten Abschnitt des heutigen Pilgerweges gemacht haben, kam doch der Regen kurz zurück.
Auf diesem längeren Weg bergauf und -ab kam dann die herbei gesungene Sonne heraus. An der sogenannten Neid-Ecke haben wir noch eine kurze Pause, bei nur einem Sitzplatz, gemacht. Spannend war auch der Übergang über die Bahnbrücke. Leider für Fotografen sind die Züge nur vorher oder nachher vorbei gefahren! Weiter führte uns der Weg durch das Dissautal-Ende und die letzten Jacken konnten für den folgenden Weg bergauf ausgezogen werden.
An der Kirche in Nebra sind wir um 15:30 Uhr angekommen. Der Pfarrer Röpke hat uns in der Georgskirche mit sehr lockerer Sprache viel über den Ort, die Kirche und die SCHEIBE erzählt. Leider gibt es in dieser Gegend viel mehr Ungläubige als Gläubige!
Nach einer kurzen Abschlussandacht haben wir den geplanten Zug zurück nach Laucha und Naumburg sehr gut geschafft. Uns gefällt diese Art des Pilgerns sehr gut, was wir auch von den heute neuen Pilgern hoffen.
Eva-Maria und Wolfgang Wittwer